Deutsche Literaturgesellschaft, Berlin 2023
ISBN 978-3-03831-293-2

Es gibt überlieferte Geschichte und lebendige Geschichte. Yujing Kan lässt überlieferbare Geschichte lebendig werden. Nicht umsonst trägt ihr vorliegender Roman den Titel »Mudanjiang, so fern und so nah«. Anhand des persönlichen Lebenslaufs einer literarischen Figur leben sozusagen historische Perioden wieder auf. So begegnen wir in diesem Werk der Lebensrealität des maoistischen China und der westlichen Wohlstandsgesellschaft der 1990er- und Nullerjahre. ...




Roman, China Yanshi Publishing House, Peking 2022
ISBN 978-7-5171-4002-3

Die Geschichte spielt im Deutschland der 1990er Jahre und umfasst eine Zeitspanne von fast 30 Jahren. Die Hauptfigur heißt Qin Jing. Qin ist mit 30 nach Deutschland gekommen (1990) und heiratet (1994) einen Deutschen (Michael). Sie haben eine Tochter. 1996 beginnt die Ehekrise, da Qin eines Tages mit einer Frau (Natalie) fremdgeht. Diese Affäre hat im Inneren von Qin eine Sehnsucht nach Frauen geweckt. Sie fängt an, ihr Leben neu zu orientieren. Inzwischen hat Natalie Qins Mann Michael kennen gelernt. Eines Tages erfährt Qin, dass Natalie mit Michael ebenfalls heimlich eine Beziehung hat. Es beginnt ein 6 Jahre langer Kampf zwischen Qin und Michael um das Sorgerecht für die Tochter. Nach der Scheidung gründet Qin eine Firma und lernt eine Frau (Ursula) kennen. Sie leben über 10 Jahre zusammen und trennen sich am Ende doch, weil Ursula nichts macht und generell sehr passiv ist. Qin hält es einfach nicht aus, mit Ursula weiter zusammenzuleben.




小说,北京现代出版社
Roman, Modern Publishing House, Peking 2016
ISBN 978-7-5143-5370-9

作者记述了一个留恋 东北家乡的女子小马,东北养育了她,给了她坚强和慷慨的性格, 域外30年的生活使她有机会和养育她的文化拉开距离,她在男人和女人之间徘徊,对生命一往情深,所以一直象一个在黑土地上贪玩的孩子,她死于非命是因为她预言的失误,这就象生活里大大小小的事情对她都重要得不行一样。她热爱纯粹的理论,所以每进步一次就把自己打倒一次,面对人类生存的宇宙,讨论文化的差异或者性的取向竟然变得如此浅薄和没有意义。她唯一的愿望是不死在五月,因为五月鲜花盛开,她爱那些灿烂的时刻。




Guizhou Renmin Verlag 2010, ISBN 978-7-221-08606-8


Yong Qing, der kurz nach mir die Ausbildung anfing, bat mich, ein Buch über Deutsche zu schreiben. Ich sagte sofort zu, bemerkte jedoch erst beim Schreiben, dass sich diese Aufgabe als sehr schwierig erwies. Als ich vor zwanzig Jahren noch in China lebte, war Deutschland für mich ein Ort, der viele Philosophen, Denker und Musiker hervorgebracht hatte. Wie viele wissenshungrige junge Menschen haben mich die großen Namen wie Kant, Hegel, Heidegger, Heisenberg, Nietzsche, Marx, Beethoven, Bach, Goethe, Schiller, Hölderlin oder Einstein angezogen. Ich verehrte ihre Poesie, die der Philosophie gleicht, und ihre Philosophie, die der Poesie gleicht. Mit 19 Jahren fing ich an, »Die drei Kritiken« von Kant zu lesen, danach folgte »Die Wissenschaft der Logik« von Hegel, dann »Das Kapital« von Marx und Heisenbergs »Philosophie der Physik«. Ich erinnere mich an einen Abend im Winter 1979: Eine Kommilitonin meiner Mitbewohnerin und ich hatten beschlossen, an die Heilongjiang Universität zu fahren, weil wir Hegels »Phänomenologie des Geistes« nicht verstehen konnten und es dort angeblich einen Professor gab, der sich mit der Materie auskannte. Das Vorhaben stand unter dem Risiko, zu spät zum Wohnheim zurückzukehren. Wir hätten dann durch das Toilettenfenster klettern müssen, weil ab einer bestimmten Uhrzeit niemand mehr hineingelassen wurde. Geleitet durch unseren Herzenswunsch nach Wissen, machten wir uns auf den Weg und es gab kein Zurück mehr.
1991 erhielt ich das Goethe-Stipendium und kam nach Deutschland, seitdem wohne ich in Berlin. Bei diesen eingefleischten Kapitalisten habe ich viele unlösbare Herausforderungen in der Gesellschaft gesehen: Arbeitslosigkeit, das bürokratische Verfahren der Behörden und der Verfall des Wertegerüsts. Trotz allem schaffte es Deutschland, seine Grundpflichten als Sozialstaat zu erfüllen. Wenn die Notwendigkeit besteht, hat jeder Mensch das Recht und die Möglichkeit, alle vom Staat bereitgestellten Grundversorgungsmittel zu erhalten.
Besonders ist die Haltung der Deutschen zur Natur. Ihre Auffassung über die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung und ihr Umweltbewusstsein sind Qualitäten, die bereits zum gesellschaftlichen Trend avanciert sind. Ich denke mir oft, dass ihre Einstellung zur Natur nicht bloß ihnen selbst und ihren Nachkommen, sondern auch der Menschheit insgesamt dienen wird.
Deutsche haben auf der einen Seite einen sehr starken Nationalstolz und ihr Selbstbewusstsein. Andererseits - durch ihre Niederlage im Zweiten Weltkrieg - waren sie gezwungen, der Tatsache ins Auge zu sehen, ein abscheuliches Verbrechen an der Menschheit unter der Hitlerherrschaft begangen zu haben. So entstand die andere Seite ihres Charakters - eine Facette des schamvollen Deutschseins. Diese beiden Eigenschaften erzeugten einen Bruch in ihrem Wesen, was dem heutigen Deutschen eine mühselige Aufgabe hinterlässt: Selbstreflektion, bis eines Tages eine gesunde Haltung gegenüber dem eigenen Volk gefunden wird.
Aus eigener Erfahrung gesprochen, habe ich, wie alle Ausländer in diesem fremden Territorium, Schritt für Schritt Deutschland kennengelernt und mich an Deutschland angepasst. Gerade lässt sich das leicht sagen, tatsächlich ließ sich diese Erkenntnis oft nicht von der Enttäuschung trennen. Diese Adaption bedeutete, so einige chinesische Gewohnheiten aufzugeben, die ich mir über 30 Jahre hinweg angeeignet hatte. Und damit meine ich nicht die Umgewöhnung von Stäbchen zu Gabel und Messer, sondern Einstellungen, Denkweisen betreffende Anpassungen, die nicht zu den glücklichen Augenblicken des Lebens gehören.
Ich fahre jedes Jahr mit meinem Kind zu Oma und Opa, den zwei Tanten und zwei Cousins, in der Hoffnung, ihr Chinesisch aufrechtzuerhalten, in der Hoffnung, ein Stück China in ihrem Herzen bewahren zu können. Dort gibt es eine antike Kultur, weise Menschen, Etiketten und Förmlichkeiten, Dinge, die damals in meinem Herzen Deutschland ebenfalls besaß. Hoffentlich wird meine Tochter in Zukunft beiden Ländern ohne Voreingenommenheit begegnen und letztendlich China in ihrem Herzen als zweite Heimat ansehen.




BONsai – typArt Verlag, Berlin 1998
ISBN 3-910183-31-X

Dies ist eine melancholische Gedichtsammlung, die unvergessliche Momente im Leben beschreibt: Sehnsucht nach Heimat, Liebe, An meine Geliebte, Schmerzhafte Liebe, Alltag in einem fremden Land, Schwankende Stimmungen.